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AutorenbildOliver Masch

Die Kraft der Liebe: Emotionen als Wegweiser in der Partnerschaft

Aktualisiert: 9. Dez. 2022

Wenn wir die Kraft der Liebe spüren

Öffnen sich Türen der Sinnhaftigkeit


Emotionen sind Wegweiser für eine erfüllte Beziehung. Und wenn Paare die Kraft der Liebe spüren, scheint alles plötzlich einen Sinn zu ergeben: Freude, Ärger, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel. Und dann erscheinen die Steine, die uns das Leben in den Weg legt, der Schmerz, die Trauer, das Leid, nicht mehr so schwer, so „ausweglos“ zu sein.


Die Wissenschaft der Liebe ist jedoch kein Hokuspokus, kein Mysterium, keine Hexerei, wie Sue Johnson in ihren Büchern immer wieder betont:

„Liebe ist ein Prozess, in dem man sich ständig aufeinander einstellt, eine Bindung eingeht, Signale vermisst und missversteht, auf Distanz geht, repariert und die Bindung weiter vertieft. Es ist genaugenommen ein Tanz, bei dem man sich begegnet, trennt und wiederfindet, von Minute zu Minute, von Tag zu Tag.“


Wir haben vielleicht nur vergessen, verlernt oder müssen erst noch lernen, dass Liebe in uns steckt und „lebensnotwendig“ ist, und: dass die Emotionen unsere Wegweiser sind.


Der Zugang zu den eigenen Gefühlen ist der Schlüssel zu einer sicheren Bindung und zur Autonomie. Beides hängt miteinander zusammen. Das bedeutet, dass wir den anderen „brauchen“, um frei zu sein! Kurz: Von einem sicheren Hafen aus, erkunden wir die Welt, und kehren immer wieder dahin zurück, wo wir uns geborgen fühlen.


Effektive Abhängigkeit ist ein elementares Bedürfnis


In diesem Zusammenhang spricht Sue Johnson von „effektiver Abhängigkeit“, ein Ausdruck, den manchen übel aufstößt, glauben wir doch gerne, dass wir auf niemanden angewiesen sein sollten.


„Was dann mit Autonomie bezeichnet wird“, so der Psychoanalytiker Arno Gruen, „ist die Freiheit, sich anderen ständig Beweise der Stärke und Überlegenheit liefern zu müssen… Demgegenüber ist es der Zugang zum Lebensbejahenden, zu den Gefühlen der Freude, des Leids, des Schmerzes, kurz des Lebendigseins, aus dem Autonomie, die ich meine, sich entwickelt.“



Diese „Ideologie des Herrschens“, wie Arno Gruen eindrücklich schreibt, gaukelt uns vor, dass wir unsere Gefühle kontrollieren könnten: „Die menschliche Entwicklung bietet uns zwei Möglichkeiten, die der Liebe und die der Macht.“


Gefühle lassen sich nicht kontrollieren, sondern regulieren, und zwar am effektivsten durch sichere Beziehungen, die uns Halt und Kraft schenken.




Beziehungen beeinflussen unsere Gesundheit


Was geschieht jedoch, wenn wir uns in einem negativen Beziehungstanz verlieren?


Wir wissen instinktiv, dass Ehekrach, permanente Sticheleien, Feindseligkeit und emotionale Kühle in der Partnerschaft an unsere Substanz gehen.


Forscher der Havard Universität haben in einer umfangreichen, aktuellen Studie herausgefunden, was vielleicht schon viele geahnt haben: erfüllte Beziehungen beeinflussen unsere Gesundheit, und zwar sehr positiv.


Dabei spielen drei Faktoren eine entscheidende Rolle, wie wir im Alter gesund bleiben können.

1. Beziehungen zu Freunden und Familien


Demnach kann Einsamkeit genauso tödlich und mächtig sein „wie Rauchen oder Alkoholismus“, so Robert Waldinger, Leiter der Studie, die bereits 80 Jahre lang durchgeführt worden ist.


2. Die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen


Kurz: Klasse statt Masse!


3. Die Beziehung zu einem Partner


Denn: Physische und psychischen Schmerzen können z. B. aus einer unglücklichen Beziehung resultieren! Überspitzt ausgedrückt: es lohnt sich, in die eigene Beziehung zu investieren, vor allem emotional. So kann man sich durchaus mal den Weg ins Fitnessstudio sparen.


Das Kuschelhormon „Oxytocin“


Wahrscheinlich hast du schon mal bemerkt, dass du dich allein schon durch den Gedanken an deinen Lieblingsmenschen wohler fühlen kannst. Du sitzt im Zug, meilenweit von zuhause entfernt, und dir kommt plötzlich die Stimme deines Partners oder deiner Partnerin in den Sinn: die Melodie ihrer oder seiner Stimme.


Durch diese Gedanken wird in unserem Gehirn eine Welle von Oxytocin ausgelöst, das unser Bindungserleben ankurbelt. Es ist ein Neurotransmitter und Hormon, das z. B. beim Stillen oder beim Orgasmus hervorgerufen wird. Dieses sogenannte Kuschelhormon, „reduziert auch die Ausschüttung von körpereigenen Stressstoffen, stimmt und gelassen und selig, was die Bindung zwischen Liebenden weiter stärkt“, so Sue Johnson.




Die Melodie deiner Stimme

Der Klang deines Herzens

Wiegen mich in den Schlaf

Der Sturm lässt bald nach


Die Melodie deiner Stimme

Der Klang deines Herzens

Bringen mich durch die Nacht

Und wir spüren die Kraft


Die Melodie deiner Stimme

Der Klang deines Herzens

Wiegen mich in den Schlaf

Der Sturm lässt schon nach


Die Melodie deiner Stimme

Der Klang deines Herzens

Wir tanzen durch den Regen

Donner und Blitz ziehen bald ab


Die Melodie deiner Stimme

Der Klang deines Herzens

Wir bleiben auf dem Weg

Durch Himmel und Hölle


Die Melodie deiner Stimme

Jetzt weiß ich, Du bist da

Und ich kann nun sagen:

Ich brauche dich so sehr


Text/Musik: O.Masch




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