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AutorenbildOliver Masch

3 Gründe, warum sich empfindliche Punkte in der Partnerschaft entwickeln

Aktualisiert: 4. Juli


Wunde Punkte machen uns verletzlich. Durch gegenseitige Reizung, die scheuert und schmerzt, werden Teufelsdialoge angekurbelt, die die Verbundenheit und Zufriedenheit In der Partnerschaft untergraben. Oberflächlich betrachtet drücken wir auf die emotionalen Knöpfe des anderen, indem wir uns rechtfertigen, distanzieren, Vorwürfe machen, mauern oder protestieren.

Bedenke, dass es gar nicht so einfach ist, die eigene Überempfindlichkeit wahrzunehmen und anzuerkennen. Wir haben uns in entscheidenen Situationen vernachlässigt und verlassen gefühlt. Daran erinnert zu werden, kann überwältigend sein.

Es kann außerordentlich hilfreich sein, wenn wir die Ursache dafür finden, sodass wir uns und den anderen besser verstehen können. Doch wie entstehen diese Empfindlichkeiten? Es gibt mindestens drei Gründe, die ich dir in diesem Reel zeigen möchte.


1. Geister der Vergangenheit!

Das sind frühere Bindungserfahrungen mit wichtigen Personen wie Eltern, Geschwistern, Freunden, Lehrpersonen und Liebespartnern. „Meine Mutter“, sagt Fiona, „hat tagelang kein Wort mit mir gesprochen, wenn ich früher Blödsinn gemacht habe. Das erklärt sicherlich

auch, dass ich es kaum ertragen kann, wenn Herbert mich im Streit einfach stehen lässt.“


2. Life-Events wie z. B. Krankheit, Geburt, Tod, Arbeitslosigkeit usw.


„Es hat mich total umgehauen“, meint Herbert „die ADHS-Diagnose unseres Sohnes, meine ich. Meine Frau hat nur gesagt, dass sie das schon immer geahnt hat und denkt, dass ich auch ADHS habe. Das hat mich tief getroffen.“


3. Krise in der aktuellen Beziehung!

„Was ist nur aus uns geworden?“, klagt Fiona, „Herbert ist plötzlich so distanziert. Oder er rastet total aus. Diese emotionale Kälte ist kaum auszuhalten.“


Fallbeispiel: Fiona und Herbert - „ADHS und Medikation"


Fiona und Herbert haben sich eigentlich immer ganz gut verstanden, bis das Thema „ADHS und Medikation“ bei beiden empfindliche Punkte berührt hat.

Herbert ist außer sich vor Wut. Der Vorschlag des Kinder- und Jugendpsychiaters, sein neunjähriger Sohn solle nun Tabletten nehmen, damit er besser in der Schule klar komme, sei eine bodenlose Unverschämtheit.


Seine Frau hingegen, mit der er bislang ein recht harmonisches Leben geführt hat, ist über die ADHS-Diagnose ihres Sohnes ein wenig erleichtert: einer Medikation gegenüber ist sie aufgeschlossen.

„Du bist mir beim Psychiater in den Rücken gefallen“, bringt Herbert seinen Ärger zum Ausdruck, sobald dieses Thema auftaucht.

Fiona fühlt sich dabei zurückversetzt in die Zeit mit ihrem cholerischen Ex-Mann und Herbert kann es immer noch nicht glauben, dass dieses Thema plötzlich so viel Sprengstoff in die Partnerschaft gebracht haben soll.

Es ist zwar richtig, dass er auch recht impulsiv sei, ja, ein bisschen wie sein Sohn, doch das war all die Jahre anscheinend überhaupt kein Problem. Das hat auch ohne Tabletten geklappt!

Nach mehreren heftigen Streitereien haben sich beide dazu entschieden, über dieses Thema nicht mehr zu sprechen. Unterschwellig ist dieser Konflikt jedoch im Alltag zu spüren. Je mehr sich das Paar wegen Kleinigkeiten streitet, was früher selten der Fall war, desto mehr zieht sich Herbert nach und nach aus der Erziehung seines Sohnes zurück.

„Meine Meinung ist doch eh hier nicht mehr wichtig!“, sagt er scheinbar gleichgültig und wendet sich ab.

„Was soll das?“, protestiert Fiona, „ich habe das Gefühl, dass ich hier plötzlich alles alleine machen soll, nur weil du nicht über deinen Schatten springen kannst!“

Herbert und Fiona haben sich in den Teufelsdialog Protest/Rückzug verfangen. Geholfen hat ihnen, die Ursprünge ihrer empfindlichen Punkte zu finden, diese gegenseitig zu erkennen und darüber zu sprechen.



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