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AutorenbildOliver Masch

Ist eine erfüllte Partnerschaft harte Arbeit?


Dieser Blogbeitrag widmete sich der Leichtigkeit in Beziehungen, oder anders gefragt: Muss man für eine erfüllte Partnerschaft hart arbeiten?


Dieser Frage will ich hier auf den Grund gehen, aber nicht nur das:


Wie sieht es denn in einer Paartherapie aus? Und fällt es uns leichter, den sogenannten Experten, eine erfüllte Partnerschaft zu führen?


Klar, Liebe ist manchmal Arbeit, die wahrscheinlich am besten noch Spaß macht?


Wer wünscht sich nicht, dass die Partnerschaft einfach so läuft wie gute Musik: inspirierend, bewegend, humorvoll, entspannend und kraftvoll.


Ich habe mal auf Instagram eine kleine Umfrage entwickelt, die ich letztes Jahr dazu gemacht habe:


„Für eine erfüllte Partnerschaft muss man hart arbeiten!?"

Stimmst du dem Zitat zu?


Liebe sollte, so die meisten Teilnehmer, eher leicht fallen, und manchmal ist es eben: Arbeit. Unstimmigkeiten und Krisen gibt es ja in jeder Partnerschaft.


Leichtigkeit spielt in der Partnerschaft eine große Rolle


Sicher gebundene Paare haben in der Regel das Gefühl, dass der Übergang vom Alleinsein zum Zusammensein leicht fällt.


Leichtigkeit ist daher für viele Paare ein wichtiges Thema, und das macht Sinn, denn ein verkrampftes Miteinander kann dazu führen, dass wir uns einfach unwohl fühlen.


Wie sieht es in einer Paartherapie aus?


Paare, die in meine Praxis kommen, sagen manchmal am Ende einer Sitzung: „Ja, es war gut, ja, befreiend, aber auch irgendwie anstrengend.“


Es ist ihnen völlig klar, dass eine Paartherapie, wenn sie funktionieren soll, mit Arbeit verbunden ist.


Das bedeutet jedoch nicht, dass da alles todernst ablaufen muss, im Gegenteil: neue Sichtweisen z. B. über den Partner, über sich selbst und eben über die Beziehung kann uns schon zum Staunen bringen.


Plötzlich wird einen alles klar, und ich habe oft erlebt, dass Paare in diesen Momenten gelacht haben, irgendwie erleichtert waren und wieder einander wohlwollend in die Zukunft schauen konnten.



Paare erfahren, wie ihre Beziehung im Grunde funktioniert und entwickeln ein Handwerkszeug, wie Nähe wieder hergestellt und Leichtigkeit gelebt werden kann: z. B. durch den Austausch von verletzlichen Gefühlen.


Fällt es den sogenannten Beziehungsexperten leichter, eine erfüllte Partnerschaft zu führen?


Nach einem Vortrag wurde ich einmal im Rahmen der wunderbaren Show „Fail in love nights“ gefragt, ob es nicht Paartherapeuten leichter fallen würde, ein erfüllte Partnerschaft zu führen.


Das war ein sehr gute Frage!


Ich kann nur sagen, dass meiner Ehe eines sehr gut getan hat: die Stärkung der Bindungsperspektive.


„Love is a full time job“, sang der Soul-Musiker Bobby Womack. Das gilt für alle, auch für die sogenannten Experten: Paartherapeuten, Beziehungscoaches, Paarberater, Psychotherapeuten usw.


Wichtig dabei ist, dass wir schmerzliche Momente der Unverbundenheit anerkennen, die in jeder Partnerschaft auftauchen können.


Und je häufiger schwierige Momente auf einer tieferen Ebene rekapituliert werden, desto leichter fällt es uns letztlich, wieder aufeinander zu zugehen.


In einer Partnerschaft mit ADHS ist z. B. der Blick auf das Wir sehr wohltuend, da negative Interaktionen rascher durchbrochen werden können.


Gegenseitige Schuldzuweisungen verstärken hingegen die ADHS-Symptomatik, da der sichere Halt fehlt: das Gehirn arbeitet in einer Atmosphäre der Angst und Wut


Wir lkönnej können jedoch lernen, Risse in der Beziehung gemeinsam zu reparieren.


In einer Kultur der Getrenntheit ist das essenziell. Das Leben fällt uns einfach leichter, wenn da jemand ist, mit dem wir tief verbunden sind.



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